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Zürcher Architekt Marcel Meili ist tot

Der verstorbene Marcel Meili (rechts) war 2002 auch am siegreichen Projekt für ein neues Fussballstadion in Zürich beteiligt. (Archivbild) KEYSTONE/MICHELE LIMINA sda-ats

(Keystone-SDA) Der Architekt Marcel Meili ist tot. Mit ihm verliert die Schweizer Architekturszene einen ihrer prägendsten Vertreter, wie es am Dienstag in der Fachpresse hiess.

Laut der Zeitschrift “Hochparterre” erlag der 1953 in Küsnacht im Kanton Zürich geborene am Montagmorgen einem Krebsleiden. Erst vergangene Woche waren die Architekten Marcel Meili und Markus Peter vom Bundesamt für Kultur (BAK) mit dem 19. Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim geehrt worden.

Die beiden hätten die Schweizer Architekturlandschaft mit ihrem “pragmatischen Verständnis von Architektur” geprägt, hatte das BAK in seiner Medienmitteilung geschrieben. Ihr Stil zeichne sich durch einen Sinn für Details, die sorgfältige Abklärung der spezifischen Nutzung ihrer Bauten sowie technische und technologische Innovationen aus.

Marcel Meili leitete nach seinem Studium an der ETH Zürich und seiner Zeit als Dozent und Professor zusammen mit den Architekten Roger Diener, Jacques Herzog und Pierre De Meuron das ETH Studio Basel / Institut Stadt der Gegenwart. Er war unter anderem Gastprofessor an der Harvard Graduate School of Design im US-amerikanischen Cambridge.

Marcel Meili habe die Schweizer Architektur geprägt wie wenige andere, schrieb “Hochparterre” am Dienstag in seiner Online-Ausgabe. Er habe es geliebt, die Architektur mit Begriffen aus anderen Welten zu beschreiben, wie zum Beispiel “Verpuppung”, “Bohrungen” und “Elastizität”.

“Zürich wäre ohne ihn nicht so, wie es heute ist”, heisst es in der Fachzeitschrift weiter. “Hochparterre” nennt Beispiele: “1997 die seitlichen Perrondächer des HB (mit Knapkiewicz & Fickert), 1998 und 2002 die RiffRaff-Kinos (mit Staufer Hasler), 2004 das Park Hyatt Hotel, 2014 City West Überbauung mit dem Hochhaus Zoelly, 2016 Freilager Areal.”

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