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Weniger Asylsuchende: Graubünden streicht 170 Unterkunftsplätze

Das Asylzentrum "Rustico" in Laax in Bündner Oberland (Archivbild) bleibt. Geschlossen werden in Graubünden Zentren in Schluein, Splügen und Valchava. KEYSTONE/ARNO BALZARINI sda-ats

(Keystone-SDA) Der Kanton Graubünden schliesst im Verlauf der nächsten zwölf Monate drei Asylzentren mit insgesamt 170 Plätzen ersatzlos. Grund sind sinkende Zahlen der dem Kanton zugewiesenen Asylsuchenden.

Geschlossen werden die beiden vom Kanton betriebenen Transitzentren in Splügen im Hinterrheintal und in Schluein im Bündner Oberland mit je 60 Plätzen, wie das Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit am Montag mitteilte. Das Zentrum Pratigiana in Splügen wird im ersten Quartal 2019 zugehen, das Zentrum Löwenberg in Schluein macht seine Türen nach 30-jährigem Betrieb Ende September 2019 zu.

Schon Ende Oktober beendigt der Kanton den Leistungsauftrag mit einer privat betriebenen Gruppenunterkunft in Valchava im Münstertal. Faktisch bedeutet das ebenfalls die Schliessung dieses Asylzentrums mit 50 Plätzen.

Von der Schliessung der beiden kantonalen Zentren sind sieben Betreuerinnen und Betreuer betroffen sowie fünf Lehrerinnen und Lehrer. Ihnen werden im Rahmen von natürlichen Fluktuationen Stellen an anderen Standorten angeboten.

Stark zurückgehende Asylzahlen

Hintergrund der Schliessungen sind die zurückgehenden Asylzahlen. Den Höhepunkt markierte das Jahr 2015, als Graubünden 1121 Asylsuchende zugewiesen wurden. Dieses Jahr waren es bis Ende August 223 zugewiesene Personen. Die Zahl der in Kollektivunterkünften untergebrachten Personen ging seit dem letzten Quartal 2017 um rund 100 auf noch 726 zurück. Damit sind diese Zentren derzeit zu 73 Prozent belegt.

Der Kanton Graubünden betreibt weiterhin ein Erstaufnahmezentrum in Chur, ein Ausreisezentrum in Grüsch und Transitzentren in Arosa, Cazis, Davos, Disentis, Laax und Trimmis.

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