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Der neue Armeechef will mehr Geld

Philippe Rebord spricht während einer Medienkonferenz in Bern über die ersten 100 Tage als Chef der Schweizer Armee. Keystone

Korpskommandant Philippe Rebord ist seit 100 Tagen als neuer Armeechef im Amt. Er zog diese Woche Bilanz und betonte: 5 Milliarden sind nicht genug.

Korpskommandant Philippe RebordExterner Link begann die PressekonferenzExterner Link mit den Highlights, die er in den ersten 100 TagenExterner Link als Chef der Armee erleben durfte. Als Beispiel nannte er die Begegnungen mit den Soldaten am World Economic Forum (WEF) in Davos, die Tag und Nacht bei minus 35 Grad im Einsatz standen. 

Dann kam Rebord auf die Zukunft zu sprechen: Das wichtigste sei die Umsetzung der Reform “Weiterentwicklung der Armee (WEA)”Externer Link. Er betonte, dass die vom Parlament beschlossenen fünf Milliarden Franken pro Jahr langfristig nicht genügen würden. Rebord erinnerte an die in die Jahre gekommene Artillerie, die Panzer und die Radschützenpanzer. Entweder könne man diese Waffensysteme ersetzen oder die Leistungsfähigkeit der Armee sinke. Rebord machte zudem deutlich, dass künftig auch die Existenz der Schweizer Luftwaffe auf dem Spiel stehe.

Hohe Bereitschaft gefordert

Zu den Vorgaben der Politik gehört unter anderem auch die hohe Bereitschaft. Innerhalb von einem bis drei Tagen sollen 8000 voll ausgerüstete Soldaten im Einsatz stehen, innerhalb von zehn Tagen 35’000. Wie Rebord erklärte, sind für diese Mobilmachung jährlich 18’000 Rekruten nötig. “Wir sind knapp”, erklärte Rebord. Letztes Jahr hätten gerade noch 18’109 Dienstpflichtige die Rekrutenschule absolviert.

Als weiteren Schwerpunkt der nächsten Jahre nannte der Armeechef die elektronische Kriegsführung. Laut Rebord sei die Armee auf Kurs. Die Armee sei inzwischen in der Lage, eine Cyber-Attacke durchzuführen. Bis 2023 soll ein unabhängiges und gesichertes Netz vollständig operationell sein. 

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Eine reflektierte Persönlichkeit

RebordExterner Link ist seit dem 1. Januar 2017 Chef der Schweizer Armee. Bei seiner Ernennung sagte Verteidigungsminister Guy Parmelin, Rebord sei eine ruhige, reflektierte Persönlichkeit. Er sei innerhalb der Armee, aber auch in der Politik anerkannt und geniesse das Vertrauen des Bundesrats.

Der bald 60-jährige Walliser liebt laut Website der Armee das Wandern, Lesen sowie Geschichte und Geografie, zwei seiner Studienfächer. Er studierte in Lausanne zudem Französisch. 1985 trat er beim Instruktionskorps der Infanterie in die Armee ein.

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