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Juwelenanhänger in Genf für über 36 Millionen Franken versteigert

War einem Käufer in Genf über 36 Millionen Franken wert: Ein grosser tropfenförmiger Anhänger aus natürlicher Perle und mit Diamanten besetzt, der einst der französischen Königin Marie Antoinette gehörte. (Archivbild) KEYSTONE/AP/RICHARD DREW sda-ats

(Keystone-SDA) Ein Perlenanhänger aus dem Besitz der französischen Königin Marie Antoinette (1755-1793) hat bei einer Auktion in Genf einen Rekordpreis erzielt. Das Schmuckstück wurde für 36,4 Millionen Franken verkauft. Geschätzt worden war der Wert auf ein bis zwei Millionen.

Das Auktionshaus Sotheby’s teilte in der Nacht auf Donnerstag mit, dass bislang noch nie eine Perle bei einer Auktion für einen solch hohen Preis verkauft worden war. Nach einem 14-minütigen Bieterwettstreit erhielt ein Mann in Genf den Zuschlag.

Der mit Diamanten verzierte Perlen-Anhänger war teil von mehreren Schmuckstücken aus dem Adelshaus Bourbon-Parma, darunter Schmuck der Königin und anderer Herkunft. Bei der Versteigerung des Schmucks der Familie kamen insgesamt 100 Lose aus verschiedenen Jahrhunderten zum Aufruf. Sie wurden alle verkauft und brachten insgesamt 53,5 Millionen Franken ein – siebenmal mehr als erwartet.

Alle zehn zum Verkauf angebotenen Juwelen der Königin brachten insgesamt 43,1 Millionen Franken ein. Besonders teuer verkauft wurden neben dem Perlenanhänger auch ein dreireihiges Perlencollier mit diamantbesetzter Schnalle (2,3 Millionen) sowie eine Brosche (2,1 Millionen).

Tragischer Hintergrund

Der Perlenanhänger, die Kette sowie die Brosche von Marie Antoinette haben einen tragischen Hintergrund: Sie stammten aus dem Privatbesitz der Königin, die während der Französischen Revolution mittels Fallbeil hingerichtet wurde. Vor ihrer Verhaftung wurde der Schmuck zu ihrer Schwester nach Belgien gebracht. Die Familie sollte folgen, doch dazu kam es nicht mehr.

Der Schmuck ging nach Wien, woher Marie Antoinette, Tochter der Kaiserin Maria Theresia, stammte. Dort erhielt ihr einziges überlebendes Kind, die sogenannte Madame Royale, die Stücke. Danach gingen sie an das Adelshaus Bourbon-Parma. Warum sie jetzt versteigert werden, ist nicht bekannt.

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