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Junges Bartgeierweibchen stirbt in der Nacht nach erstem Flug

Das jüngst in Obwalden ausgewilderte Bartgeierweibchen, ist tot. Kurz nach seinem Erstflug wurde der Jungvogel in der Nacht auf Samstag von einer Böe erfasst. Daraufhin stürzte er vermutlich in die Tiefe. Stiftung Pro Bartgeier sda-ats

(Keystone-SDA) Das jüngst im Kanton Obwalden ausgewilderte Bartgeierweibchen BG960 ist tot. Kurz nach seinem ersten Flug am Freitag starb das Tier in der Nacht auf Samstag. Offenbar wurde der Jungvogel von einer Windböe erfasst.

Das Bartgeierweibchen habe einen “etwas exponierten Schlafplatz gewählt”, teilte die Stiftung Pro Bartgeier am Samstag auf ihrem Blog mit. Es sei von einer Böe erfasst worden und daraufhin in die Tiefe gestürzt. Um genau zu verstehen, was passiert sei, würden in den nächsten Tagen verschiedene veterinärmedizinische Untersuchungen durchgeführt.

“Wir sind sehr traurig über den Verlust dieses wundervollen Jungtiers”, hiess es weiter. Erst am Freitag hatten “wir uns noch über den ersten Flug von BG960 und ihren ersten Schritt Richtung Selbständigkeit gefreut”.

Früher Erstflug

Ihren Erstflug hatte das Bargeierweibchen im jungen Alter von 113 Tagen absolviert. Der junge Vogel drehte eine etwa 30 Sekunden dauernde Runde.

BG960 überraschte die Beobachter um 6.57 Uhr mit ihrem Erstflug. Wie schon in den Vortagen, habe sie intensive Flugübungen mit kleinen Hüpfern gemacht, hiess es im Blog. Sie habe etwas abheben können, und ein Windstoss habe sie etwas in der Luft schweben lassen.

Das junge Weibchen ergriff die Gelegenheit, verzichtete auf eine Landung und flog weiter. Nach einer halben Minute beendete der Jungvogel den Flug. Die Stiftung Pro Bartgeier bezeichnete die Landung als relativ elegant. Die ersten Landungen der Geier seien oft nicht sehr sanft, weil die Übung noch fehle.

Im Alter von 113 Tagen habe BG960 ihren Erstflug sehr jung zurückgelegt, teilte die Stiftung mit. Einen zweiten Flug habe sie am Freitag nicht mehr gemacht.

BG960 war am Pfingstmontag zusammen mit dem Männchen Johannes im eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock bei der Melchsee-Frutt ausgewildert worden. Johannes ist eine Woche jünger. Beide Tiere stammen aus der spanischen Zuchtstation Valcallent.

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