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Fischer und Umweltschützer plädieren für stärkeren Schutz von Aalen

In den vergangenen Tagen sind laut dem Schweizerischen Fischerei-Verband wieder viele tote Aale im Rhein gesichtet worden. Sie werden regelmässig von Kraftwerk-Turbinen zerfetzt. Fischer und Umweltorganisationen fordern vom Bund ein rascheres Handeln. Schweizerischer Fischerei-Verband/Aqua Viva sda-ats

(Keystone-SDA) Der Schweizerische Fischerei-Verband und die Gewässerschutzorganisation Aqua Viva schlagen Alarm: Ohne fischgängige Sanierungen in den Grosskraftwerken im Rhein gehe das “qualvolle Aalgemetzel” weiter, schreiben sie. Seit Jahrzehnten geschehe viel zu wenig.

“Bei der Sanierung der Kraftwerke muss mehr Tempo her”, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Samstag. Ansonsten würden die Tiere in den Turbinen der Grosskraftwerke im Rhein weiterhin zerhackt und stürben qualvoll. In den vergangenen Tagen seien wieder verletzte und tote Aale gesichtet worden.

Auch andere Fische litten wegen fischuntauglicher Flusskraftwerke. Gerade der Rhein mit total 21 Grosskraftwerken stelle ein grosses Problem für die Tiere dar. An kleineren Kraftwerken gebe es bereits gute Lösungen und Umsetzungsbeispiele, um den Fischabstieg zu realisieren.

Gemäss Gesetz müssen bis im Jahr 2030 alle Schweizer Kraftwerke fischgängig sein. Der Fischerei-Verband und Aqua Viva haben angesichts des aktuellen Stands jedoch “höchste Bedenken, dass diese Frist eingehalten wird”.

Der Aal ist seit Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Bis zur Industrialisierung gehörten Aale hierzulande zu den häufigsten Fischarten.

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