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Doppelt so viele Insekten auf Bio-Flächen als auf konventionellen

Schmetterlinge (im Bild Tagpfauenaugen) und andere Insekten mögen bio: Auf biologisch bewirtschafteten Flächen sind sie fast doppelt so zahlreich wie auf anderen. Das ist jetzt empirisch bewiesen worden. Biologische Landwirtschaft könnte also viel ausrichten gegen das Artensterben. (Archivbild) Keystone/DPA-Zentralbild/MARTIN SCHUTT sda-ats

(Keystone-SDA) Auf ökologisch bewirtschaftetem Weideland leben 60 Prozent mehr Schmetterlingsarten und es gibt dort von der Biomasse her mehr als doppelt so viel Insekten, als auf konventionell betriebenem. Das wird im Fachjournal “Ecology and Evolution” berichtet.

Öko-Anbau würde demnach den Artenverlust in landwirtschaftlich geprägten Gegenden verringern, so die Verfasser der österreichisch-deutschen Studie.

Ein Team um Jan Christian Habel vom Fachbereich Biowissenschaften der Universität Salzburg stellte auf den Grünlandflächen eines Öko-Bauernhofs und eines konventionellen Betriebes in Bayern Insektenfallen auf und untersuchte, was sich darin alles fand. Die Forscher identifizierten die unterschiedlichen Insektenarten jeweils anhand ihres Erbguts, indem sie ihren “DNA-Fingerabdruck” mit Einträgen in zuvor angelegten DNA-Referenz-Bibliotheken verglichen.

Bei den Öko-Grasflächen gingen ihnen, gemessen an der Biomasse, mehr als doppelt so viele Insekten in die Falle, als bei den konventionell bewirtschafteten, berichten die Forscher in einer Mitteilung der Zoologischen Staatssammlung München: “Allein bei den Schmetterlingen enthielten die Fallen des Öko-Bauernhofes circa 60 Prozent mehr Arten als die des Vergleichs-Hofes”, schrieben sie. Ausserdem schwirrten auf den ökologisch bewirtschafteten Flächen doppelt so viele gefährdete Nachtfalter-Arten in die Netze.

Die unterschiedlichen Landnutzungsformen wirken sich demnach stark auf den Insektenbestand aus. Die Studie zeige, dass man den Artenverlust mit Bio-Landbau im Vergleich zur konventionellen Bewirtschaftung mindern kann, erklären die Forscher.

*Fachartikellink: https://doi.org/10.1002/ece3.6166

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