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Swissloop tritt mit “Claude Nicollier” am Hyperloop-Wettbewerb an

Testfahrt des Swissloop Pod auf dem Gelände der Empa in Dübendorf am Mittwoch. Keystone/WALTER BIERI sda-ats

(Keystone-SDA) “Claude Nicollier” ist 3,27 Meter lang, über 200 Kilo schwer und Hoffnungsträger Schweizer Studierender. Die nach dem Schweizer Astronauten benannte Hyperloop-Kapsel soll im Juli an einem internationalen Wettbewerb der Konkurrenz davonsausen.

Von Basel nach Rom in unter einer Stunde – und das ohne Flugzeug. Das könnte dereinst durch die Transporttechnologie Hyperloop möglich werden. Mit einem Wettbewerb will SpaceX-Gründer Elon Musk die Entwicklung der Transportkapseln (Pods) vorantreiben, die in Zukunft mit bis zu 1200 Kilometern pro Stunde durch Vakuumröhren sausen und dabei Personen und Güter transportieren sollen.

Zum vierten Mal werden im Juli Teams aus aller Welt mit ihren Hyperloop-Pods auf der 1,25 Kilometer langen Teststrecke von SpaceX in Los Angeles antreten. Der schnellste gewinnt. Vorausgesetzt, es klappt auch mit dem Bremsen. Mit dabei sind die beiden Schweizer Teams “EPFLoop” der ETH Lausanne und “Swissloop” der ETH Zürich und weiterer Hochschulen.

Nach der Präsentation des neuen EPFLoop-Pods “Bella Lui” vor zwei Wochen präsentierte nun auch das Swissloop-Team am Mittwochabend seine komplett neu entwickelte Hyperloop-Kapsel in Dübendorf ZH: Zu Ehren des ersten und bisher einzigen Schweizer Astronauten taufte das Team den neuen Pod “Claude Nicollier”. Der Namenspatron wohnte dem Anlass an der Empa-Akademie bei.

Neuer Antrieb, neues Glück

Swissloop ist bereits zum dritten Mal beim Hyperloop-Wettbewerb dabei, 2018 verpasste das Team mit dem Pod “Mujinga” jedoch den Final. Mit “Claude Nicollier” soll das anders werden. Auf der neuen Kapsel ruhen grosse Hoffnungen der Studierenden, insbesondere aufgrund eines neuen Antriebs: Während die vorherigen Pods “Escher” und “Mujinga” mit Kaltgas-Antrieb beziehungsweise elektrischem Motor unterwegs waren, treibt “Claude Nicollier” ein linearer Induktionsmotor an, wie die ETH mitteilte.

Diese Option hatte Elon Musk zwar bereits 2013 in einem White Paper vorgeschlagen, dieses Jahr ist jedoch erstmals ein solcher Motor beim Wettbewerb dabei, hiess es weiter.

Der Linearmotor verfüge über circa vier Tonnen Antriebsenergie und wurde von den Studierenden selbst entwickelt, schrieb die ETH. Zwei Batterien aus insgesamt 224 Zellen und mit einer Kapazität von rund 550 normalen Autobatterien liefern die nötige Energie. Der gesamte Pod besteht aus rund 1400 Einzelteilen.

Ob es dieses Mal für den Final reicht, wird sich ab dem 14. Juli zeigen. Dann testet das Team “Claude Nicollier” während einer Woche auf dem SpaceX-Gelände, um sich für den Final am 21. Juli zu qualifizieren.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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