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Bell trennt sich vom deutschen Wurstwarengeschäft

Rohschinken statt Wurst: Der Fleischverarbeiter Bell verkauft in Deutschland das Geschäft mit Wurstwaren und legt dort künftig den Fokus auf den Verkauf von Rohschinken. (Archivbild) KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS sda-ats

(Keystone-SDA) Der Fleischverarbeiter Bell trennt sich in Deutschland vom Geschäft mit Wurstwaren und verkauft diesen Bereich an die Zur Mühlen Gruppe. Den Fokus legt das Unternehmen in Deutschland künftig auf den Verkauf von Rohschinken.

Der deutsche Markt für Fleisch- und Wurstwaren sei rückläufig, begründete Bell die Neuausrichtung in der Mitteilung vom Montag. Aufgrund des Überangebots sei es schwierig, die stark steigenden Schweinepreise im erforderlichen Umfang auf die Verkaufspreise zu überwälzen. Bell hat in diesem Markt einen Marktanteil von weniger als ein Prozent.

Schweinepest in China

Die Preise für Schweinefleisch sind seit Anfang des Jahres wegen des Ausbruch der afrikanischen Schweinepest in China deutlich angestiegen. Bereits vor rund einer Woche hatte Bell deshalb eine Gewinnwarnung ausgesprochen.

Auch der Verkauf des Wurstgeschäfts in Deutschland wird in der Rechnung von Bell Spuren hinterlassen. Damit verbunden verringere sich der Nettoerlös um rund 85 Millionen Franken und für das laufende Jahr rechne man mit Einmalkosten in Höhe von rund 35 Millionen, hiess es.

Besserung ist dann ab 2020 in Sicht. Von da weg werde der Wegfall des Geschäfts einen positiven Einfluss auf die Geldflüsse und das Betriebsergebnis EBIT in der Grössenordnung von rund 10 Millionen Franken pro Jahr haben. Zudem würden auch die Schwankungen bei den Rohmaterialpreisen abnehmen.

Keine Angaben zum Preis

Mit dem angekündigten Verkauf wechseln rund 400 Mitarbeitende der betroffenen Standorte in Suhl und Börger zur Zur Mühlen Gruppe. Von der Transaktion betroffen seien aber Arbeitsplätze in der Verwaltung und den zentralen Diensten der Bell Deutschland. Für die Betroffenen werde ein Sozialplan erarbeitet.

Zu den Kaufmodalitäten haben die beiden Parteien derweil Stillschweigen vereinbart. Und noch ausstehend sei die Zustimmung der Behörden, so die Mitteilung weiter.

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