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120 Millionen Vogelbeobachtungen dank ornitho.ch

Freiwillige Vogelbeobachter haben während des 10-jährigen Bestehens der Plattform ornitho.ch europaweit für 120 Millionen Beobachtungen gesorgt. (Archivbild) KEYSTONE/VALENTIN FLAURAUD sda-ats

(Keystone-SDA) Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling – 120 Millionen Vogelbeobachtungen machen aber einen grossen Unterschied beim Schutz der Vögel. So viele Einzelbetrachtungen wurden europaweit auf der Plattform ornitho.ch registriert, die seit 10 Jahren besteht.

Die Beobachtungsplattform ornitho.ch werde 10 Jahre nach ihrer Gründung mittlerweile in acht grösseren und fünf kleineren Ländern Europas genutzt, teilte die Schweizerische Vogelwarte Sempach am Freitag mit. Durch die Einträge vieler Vogelbegeisterter sei es möglich, Veränderungen in der Vogelwelt – vor allem bei der Population – rasch zu erkennen. Dies sei besonders wichtig, um die verschiedenen Vogelarten schützen zu können, so die Vogelwarte.

Insgesamt seien 15’000 Personen bei ornitho.ch angemeldet – sie sorgten bis heute für 13 Millionen Beobachtungen. Auf der Internetseite “EuroBirdPortal” werden die Einzelbeobachtungen dann in einer Europakarte visualisiert. So kann zum Beispiel sehr anschaulich gezeigt werden, wann einzelne Arten im Winter den Weg nach Süden antreten und welche Faktoren die Wanderung beeinflusst haben.

Zugvögel haben es schwer

In ihrem Zustandsbericht 2017 schreibt die Vogelwarte, dass verbreitete Arten häufiger wurden, seltene und bedrohte Arten jedoch noch seltener registriert wurden. Dies betreffe in erster Linie die sogenannten “Langstreckenzieher”, welche über die Sahara weit nach Afrika hinein ziehen.

Entscheidend für die Negativentwicklung sei der “Habitatverlust” im Brutgebiet, in den Rastgebieten oder im Überwinterungsgebiet. Jährlich werde südlich der Sahara die natürliche Vegetation auf einer Fläche grösser als die Schweiz neu kultiviert. Mit dem Habitatverlust nehme auch die Zahl der Insekten ab, was durch Pestizideinsatz noch verstärkt werde. Auch die illegale und legale Jagd sowie die Auswirkungen des Klimawandels forderten ihren Tribut.

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